Spargelstand in Trier

Spargel und Bärlauch – die perfekte Kombination

Endlich Spargelzeit! Und Bärlauchzeit! Beides wächst nicht von ungefähr zur gleichen Zeit, man sollte es unbedingt zusammen essen. Zum Beispiel als Stangenspargel mit Bärlauch-Kartoffelgratin. Oder – das habe ich gestern ausprobiert – mit Bärlauch-Kartoffelpüree.

Für das Bärlauch-Kartoffelgratin benötigt man folgende Zutaten:

  • 800 gr. Kartoffeln
  • ein kleines Bund (ca. 80 gr.) Bärlauch
  • 150 ml Sahne
  • gut 300 ml Milch
  • ca. 120 gr. Käse (Gruyere oder Bergkäse)
  • etwas Butter
  • Salz, Pfeffer, Muskat

Und so geht’s:

Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Den Bärlauch waschen, trocknen und in feine Streifen schneiden. Beides vermischen, leicht salzen und in eine gebutterte Auflaufform schichten.

Milch, Sahne und den fein geraspelten Käse verrühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und über die Kartoffel-Bärlauch-Mischung geben. Bei 180 Grad (Ober-/Unterhitze) ca. 45 Minuten auf mittlerer Schiene backen lassen. Falls der Gratin schon  nach 30 Minuten recht dunkel aussieht, mit Alufolie abdecken. Dadurch, dass die Kartoffeln roh in den Ofen kommen, braucht der Gratin halt etwas länger – schmeckt dafür aber auch großartig!

Bärlauch-Kartoffelgratin - die perfekte Beilage zum Spargel
Bärlauch-Kartoffelgratin – die perfekte Beilage zum Spargel

Zubereitung Stangenspargel

In der Zwischenzeit kann man sich ganz entspannt um den Spargel kümmern:  Ich habe für 4 Personen und eine Auflaufform mit Bärlauch-Kartoffelgratin 2 Kilo Spargel genommen. Einfach schälen und in einer großen und tiefen Pfanne mit etwas Wasser, Butter, Salz und Zucker ca. 12 Minuten mit Deckel dünsten lassen. Nach 10 Minuten sollte man die Stangen schon mal anpieksen, je nach Dicke sind sie dann schon durch. Dadurch dass der Gratin relativ flüssig ist, braucht man keine Hollandaise oder ausgelassene Butter mehr zum Spargel. Und so sieht das Ganze aus, wenn es fertig ist – und ich krieg direkt schon wieder Hunger!

Spargel mit Bärlauch-Kartoffelgratin - da braucht es keine Sauce mehr...
Spargel mit Bärlauch-Kartoffelgratin – da braucht es keine Sauce mehr…

Alternativ zum Bärlauch-Kartoffelgratin habe ich einen Bärlauch-Kartoffelstampf ausprobiert. Der ist schön grün, schmeckt genauso lecker und ist noch schneller zubereitet.

Zutaten für Bärlauch-Kartoffelpüree (4 Personen):

  • 1 gutes Kilo Kartoffeln (mehligkochend)
  • ca. 80 gr. Bärlauch
  • 250 ml Milch
  • ein Stück Butter
  • Salz

Die Kartoffeln schälen, in kleine Stücke schneiden und 15 bis 20 Minuten in Salzwasser kochen. Bärlauch waschen, Stiele abschneiden und grob schneiden. Zur Milch in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab mixen – das sieht jetzt schon herrlich grün aus und die entsprechende Farbe hat später auch das Kartoffelpüree. Wenn die Kartoffeln weich sind, Wasser abschütten, mit dem Stampfer zerkleinern und Stück für Stück die Milchmischung und die Butter dazu geben, bis das Püree schön cremig ist. Mit Salz abschmecken – fertig! Ich habe das Bärlauch-Kartoffelpüree zu Stangenspargel und Schinken gegessen – dazu gab es eine Hollandaise. Ganz ohne eine Sauce kommt man für meinen Geschmack nicht aus, man kann aber auch einfach zerlassene Butter über den Spargel geben. Und für Vegetarier funktioniert das Ganze ohne Schinken genau so gut – hab ich mir sagen lassen ;-).

Genauso lecker und noch schneller zubereitet: Spargel mit Bärlauch-Kartoffelpüree
Genauso lecker und noch schneller zubereitet: Spargel mit Bärlauch-Kartoffelpüree

Eigentlich beginnt die Spargelzeit je nach Witterung erst Ende April und dauert offiziell bis zum 24. Juni. Doch mittlerweile wird deutscher Spargel bereits ab Mitte März zu halbwegs bezahlbaren Preisen angeboten. Ich habe es immerhin geschafft, bis Mitte April zu warten – in der Hoffnung, Spargel zu bekommen, der nicht unter Folie angebaut wird. Doch das scheint kaum noch möglich zu sein. Anscheinend kann ich schon froh sein, wenn er nicht von einem beheizten Acker kommt… Ohne Folie bauen nur noch die wenigsten Spargelbauern an, weil sie ansonsten kaum wettbewerbsfähig sind. Ab Ende April, Anfang Mai hat man die besten Chancen, weil es erst dann warm genug für Spargel ist. Um sicherzugehen, dass der Spargel ohne Folie gezogen wurde, sollte man auf seine Farbe achten: Violette Spitzen sind ein sicheres Zeichen. Denn nur Spargel, der Licht abbekommen hat, verändert seine Farbe. Beim nächsten Einkauf werde ich also darauf achten, wie die Spitzen aussehen – und nachfragen. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie viele Marktstände ich abklappern muss, um echten „Freilandspargel“ zu finden…

Freilandspargel - ohne Folie. Klar erkennbar an den violetten Spitzen (Foto: The Dutch Photographen/Shutterstock)
Freilandspargel – angebaut ohne Folie. Klar erkennbar an den violetten Spitzen (Foto: The Dutch Photographer/Shutterstock)

Was den Bärlauch angeht, so hatte ich bis vor einem Jahr noch den Luxus, den Bärlauch direkt im Garten meiner Eltern ernten zu können. Jetzt bin ich auf den Markt bzw. Gemüsehändler angewiesen. Da aber jeder, der Spargel verkauft, auch Bärlauch im Angebot hat, ist das kein großes Hindernis. Wer weiß, wo in seiner Nähe Bärlauch wächst, kann ihn natürlich auch selbst ernten. Zwar wird immer wieder vor Verwechslung mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen gewarnt, aber der Knoblauchduft ist ein unverwechselbares Zeichen: Einfach ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben – riecht es nach Knoblauch, hat man garantiert nichts Giftiges, sondern frischen Bärlauch in der Hand!

1 Comment

Kommentar verfassen